Mittwoch, 15. April 2009

Eigentlich

... wollte ich nur eine kleine Blogrunde drehen - na und jetzt schreib ich doch noch was. Es ist schon wieder fast Mitternacht und ich habe auch nach einem Jahr immer noch das Gefühl, der Tag müsste mindestens 5 Stunden mehr haben um über die Runden zu kommen. Zwar ist es seit längerer Zeit möglich auch Mal in den Keller zu gehen oder die Morgentoilette in Ruhe zu machen, während das MM in der Küche im Laufstall (sonst könnte ich hinterher die Küche einmal neu einräumen inkl. Kompost- und Mülleimer) spielt - aber ich sehe den Tag über so viele Dinge die gemacht werden müssten oder mir fällt spontan irgendwas ein was ich machen will und ich denke: Heute Abend. Aber dann bringe ich das MM ins Bett und es zieht sich. Madame kann nicht schlafen oder will nicht. Sie wirft sich hin und wirft sich her und immer wenn ich denke: Jetzt ..... dann kommt wieder eine Runde mit Schnuller raus und Schnuller rein und hin und her und ich weiss: Sie ist noch nicht wirklich eingeschlafen. Heute bin ich dann auch noch glatt selber eingeschlafen und als ich nach einiger Zeit hochschreckte war es tatsächlich schon nach halb acht. Die Sonne war schon auf dem Rückzug und ich habe wieder nur einen Bruchteil geschafft von dem was ich mir vorgenommen hatte. z.B. habe ich endlich den (glaube ich jedenfalls) hell-lila Phlox ausgegraben und umgesetzt. Er blüht schon seit einigen Jahren nicht mehr, weil er einen denkbar ungünstigen Standort hat. Er ist noch von meiner Oma eingesetzt worden und die hatte in dieser Hinsicht kein Erbarmen. Alles wurde kunterbunt gemischt - ob es passt oder ned - egal. Jedenfalls steht er jetzt mit im Phloxbeet und er war wirklich ziemlich arm dran. Er war eingekeilt von Efeu, Rose, Liebstöckel und Thujaheckenwurzeln. Eigentlich hat er nur ganz oberflächlich gewurzelt - quasi eine Flachballenstaude. Jetzt ist er in bester Phloxgesellschaft und ich hoffe er erholt sich und zeigt mir einmal seine Blütenfarbe. Dann habe ich jede Menge Schneeglöckchen ausgegraben. Sie stehen ebenfalls alle im Gemüsebeet und wachsen ungünstiger Weise beim Schnittlauch. Das hielt mich oft vom Schnittlauch-Genuss ab, weil man im Frühsommer die Schneeglöckchenblätter vom Schnittlauch nicht mehr unterscheiden kann (weil ineinander gewachsen). Keine Ahnung ob Schneeglöckchenblätter-Genuss gut oder schlecht ist für den Mensch - jedenfalls hatte ich nie Lust auf Schnittlauch - das soll sich jetzt ändern. Die Schneeglöckchen dürfen in ein neues Beet umziehen und dort können sie sich ungehindert vermehren. Danach habe ich noch ein paar übriggebliebene Pflänzchen aus meinem Kräuterbeet gegraben. Übrig deshalb, weil dort ursprünglich ein "hier wächst alles durcheinander" Beet war und ich mir einbilde dort müsste ein Kräuterbeet entstehen. Ich habe so nach und nach alles dort ausgegraben und verpflanzt. Einige Bewohner aber, habe ich halt übersehen oder nicht tief genug gegraben. Herbstanemonen zum Beispiel - mit ihren dicken und langen Pfahlwurzeln die tief in die Erde reichen. Und ein Tränendes Herz das wohl aus einem winzigen Wurzelstück nachgetrieben hat. Und Merettich! ein echtes Unkraut wenn er an der falschen Stelle wächst. Die nächsten Wochen werde ich Mal in meiner ehemaligen Arbeit vorbeischauen und mich mit ein paar Kräutlein eindecken. Mir schwebt noch Thymian, Ysop und vielleicht Angelika vor. Apropos Unkraut. Vor zwei Jahren hatte ich mir ein kleines Töpfchen mit Ananas-Minze gekauft. Im ersten Jahr wuchs sie prächtig im Topf - dann kam der Winter und sie war ziemlich angeschlagen. Also hab ich sie im Topf gepäppelt und sie wuchs wieder munter. Einen zweiten Winter im Topf und im Haus wollte ich ihr nicht zumuten und dachte ich geh aufs ganze. Raus ins Beet - egal ob ganz winterhart oder nicht. Und jetzt: Sie wächst - überall. Und sie duftet keinenfalls mehr nach Ananas. Nur nach ganz gewöhnlicher Minze. Das war heute ihr Todesurteil. Sie wurde entfernt und alle ihre Tentakel die sie ringsum ausstreckte ebenfalls. Genaus so ergeht es dem Bärlauch, der sich heimlich still und leise einschleichen will. Ich bin diesen ewigen Kampf satt. Raus mit Euch ihr penetranten und aufdringlichen Eindringlinge. Raus mit Giersch und Gundermann - und wenn ich Euch tausendmal essen könnte. Ich will nicht. Ich finde Euch schön, wenn ihr draussen wachst und blüht. Aber nicht in meinem Beet. Aus- Schluss- Vorbei. Tja - danach war es fast 21 Uhr und dunkel. Alles andere muss warten. Auf Morgen oder Übermorgen oder wann auch immer. Und jetzt leg ich mich ins Bett.

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